Die Gründe, warum du nach Deutschland zurück gehst, sind vielfältig und bei jedem anders. Der eine wird von Heimweh geplagt, der andere hat ein super Jobangebot in der Heimat bekommen, ein anderer wiederum sehnt sich nach Beständigkeit, wohingegen Nummer 4 von finanziellen Sorgen im Ausland geplagt wird.

So unterschiedlich wie die Gründe, nach Deutschland zurück zu kehren, ist auch das Leben im Ausland.

Ich beispielsweise konnte mich wahrlich nicht beschweren: Ich hatte ein süße Wohnung, tolle Hobbies, nette Freunde und wirklich viel zu tun in meiner Freizeit. Mein Job lief gut und finanziell ging es mir noch nie besser. Trotzdem wurde ich von Heimweh geplagt: Einer unbeständigen Sehnsucht nach weiten Feldern, nach der leckeren Schwarzwaldluft und nach so viel mehr.

Einem Bekannten hingegen ging es ganz anders. Zunächst hatte er berufliche Probleme. Aus denen ergaben sich dann heftigste finanzielle Probleme. Schließlich hatte er keine Wahl mehr: Er MUSSTE zurück nach Deutschland, um irgendwie zu überleben.

besseres Leben zurück nach deutschland

Wieder ein anderer Bekannte lebte und arbeitete jahrelang in Australien. Dort fühlte er sich wohl, dort wollte er Karriere machen. Irgendwann ging es auf der Karriereleiter nicht mehr weiter. Frustriert bewarb er sich auf eine Highflyer-Stelle in Deutschland, wurde genommen und kam zurück.

Ich wette, du hast noch einmal eine andere Geschichte zu erzählen! Pack sie doch in die Kommentare, ich bin gespannt!

So anders jede Geschichte auch ist, in diesem Artikel möchte ich dir 6 Tipps geben, damit du – unabhängig deiner Ausgangssituation – zurück in Deutschland ein besseres Leben haben kannst.

Die richtige Organisation

Zu sagen, dass deine Rückkehr mit der richtigen Organisation steht und fällt, wäre zu viel gesagt. Dennoch ist eine Organisation hilfreich für deinen Seelenfrieden, denn sie mindert deinen Stress garantiert.

Zunächst einmal gibt es Dinge, die du vor deiner Rückkehr organisieren musst.

Du musst deinen Mietvertrag und andere laufende Verträge kündigen, evtl. dein Konto. Dann musst du dich um die Sachen kümmern, die du nicht mit nach Deutschland nehmen wirst.

Ich musste in Thailand mein Moped wieder loswerden und so einige Möbel. Oft gibt es spezielle Seiten für Expats, auf denen du dein Zeugs feilbieten kannst.

Dann musst du deinen Umzug organisieren. Bei mir bestand das im Kofferpacken. Johanna hingegen musste einen kompletten Hausstand UND ihre Katzen umziehen.

Wenn du innerhalb Europas umziehst, beachte, dass der Transport von großen Gegenständen wie Möbeln Speditionssache ist und privat eigentlich nicht erlaubt. Wenn du auch mit Tieren umziehst, beachte Impftermine, etwaige Quarantäne etc. Das erfordert meistens einiges an Vorlaufzeit, sodass dein Umzug nicht ad hoc möglich ist.

Natürlich musst du auch organisieren, wie du zurückkommst 😛 Nicht dass das Wichtigste fehlt, haha 🙂

Dinge, die du nach deiner Rückkehr organisieren musst

So, jetzt hast du erstmal richtig viel zu tun.

Du musst zum Einwohnermeldeamt, eine Wohnung suchen, ein Auto kaufen oder ein Ticket für die Öffentlichen, du musst ggf. ein Konto eröffnen, eine Versicherung abschließen.

Innerhalb zweier Wochen musst du dich auf dem Einwohnermeldeamt melden, auch mit einem vorübergehenden Wohnsitz. Du MUSST außerdem krankenversichert sein, sei es gesetzlich oder privat. Das hängt ganz von deiner Jobsituation ab. Auch andere Versicherungen wie eine Haftpflicht sind in Deutschland sinnvoll, aber erstmal nicht dringend. Darum kannst du dich später noch kümmern.

Wenn du finanzielle Unterstützung benötigst, musst du dich beim zuständigen Jobcenter melden. Dafür brauchst du aber u.a. eine Meldebestätigung, die du vom Einwohnermeldeamt bekommst.

Je nach Ort/Region kannst du im Jobcenter nur nach Termin vorstellig werden, erkundige dich am besten vorher.

Der richtige Wohnort

Darüber, wie wichtig der richtige Wohnort ist, haben wir hier schon einmal beschrieben.

Ich zog damals wegen eines Jobs an die Ostsee und vermisste Familie, Freunde und meine Heimat weiterhin schrecklich. Johanna machte es besser (finde ich!) und zog gleich in ihre alte Heimat.

Für einen Karrieretypen wie meinen Bekannten, von dem ich dir oben erzählte, wäre es aber vermutlich schlimm, sich nach seiner Familie auszurichten.

Was ist dir wichtig?

Hier kannst du dazu auch unseren kostenlosen Ratgeber downloaden.

Der richtige Job

Darüber, ob der Job von Anfang an richtig sein muss, kann man streiten. Denn schließlich kannst du den wechseln und dir einen neuen suchen. Jedoch ist es eine enorme Starthilfe, bereits bei der Rückkehr einen Job zu haben.

Denn was kommt bei einer Wohnungsbesichtigung wohl besser an? “Ich beginne in 4 Wochen bei XY als ZZ” oder “ich bin arbeitssuchend”?

Weder Johanna noch ich hatten bei unserer Rückkehr den richtigen Job. Wir beide machten uns daraufhin selbstständig.

Auf der anderen Seite trägt es enorm zum Wohlbefinden bei, wenn man Spaß im Job hat. Dass das bei mir auch nicht der Fall war, habe ich dir hier schon erzählt.

Wenn du direkt im richtigen Job landest – super! Ansonsten: Du kannst es immer noch ändern.

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Realistisch bleiben

Vieles wird dir vermutlich durch dein Kopfkino erschwert werden. Falsche Vorstellungen, die du vom Leben nach deiner Rückkehr hattest, die nun so gar nicht dem echten Leben entsprechen.

Sei dir also klar darüber,

  • wie das Klima an deinem neuen Wohnort in Deutschland wird,
  • dass das Leben teurer ist als in manch anderen Ländern der Welt,
  • wie schwer es ist, aktuell eine bezahlbare, akzeptable Wohnung zu finden,
  • dass niemand deine Geschichten aus dem Ausland hören will,
  • dass das Leben in deiner Heimat auch ohne dich weiter ging,
  • dass deine Freunde sich entwickelt haben,
  • und dass in Deutschland die Arbeit sehr ernst genommen wird.

Stell dich auch darauf ein, dass du dein Leben im Ausland vermissen wirst. Vermutlich wirst du es auch idealisieren, so ein kleines bisschen. Lies hier weiter, was ich nach meiner Rückkehr am meisten vermisst habe.

Work-Life-Balance

Ich fand und finde es immer noch schlimm, dass die Work-Life-Balance in Deutschland einen anderen Stellenwert hat. Dass Arbeit eigentlich wichtiger ist als Freizeit – zumindest erlebe ich das so.

Zum Einen manifestiert sich das darin, dass ich weniger Gelegenheit habe, Freunde zu treffen. Das liegt nicht an mir, sondern daran, dass jeder immer zu tun hat.

Zum Andern hat die Arbeit einen enorm hohen Stellenwert im Leben. Sie ernährt uns nicht nur, sondern wir sprechen von ihr – permanent-, wollen uns selbst verwirklichen, usw. Freizeit und ihre Vergnügen wirken dagegen sekundär.

Auch das Freizeit-Angebot empfand ich lange als schlechter. Zu wenig, zu teuer. Mittlerweile habe ich jedoch ein paar Möglichkeiten gefunden, die zu mir passen und billig sind. Ein privates Fitnessstudio beispielweise, dessen Inhaberin auch immer wieder Wanderungen in der Gruppe anbietet. Zahlreiche Vereine bieten viel zu kleinen Preisen, auch wenn es nicht einfach ist, den richtigen zu finden.

Naja, was ich eigentlich sagen will: Du bist selbst dafür verantwortlich, dass deine Work-Life-Balance stimmt. Wenn du nicht aufpasst, wird sie zurück in Deutschland schnell aus dem Gleichgewicht geraten.

Bye-bye, Illusionen!

Im Prinzip lässt sich alles so zusammenfassen, oder? Gib dich keinen Illusionen hin: Deine Rückkehr nach Deutschland wir nicht einfach.

Doch wenn du die Dinge angehst, deine Rückkehr gut organisierst, aktiv in deiner Freizeit bleibst und am richtigen Ort wohnst,, wird sich alles fügen.

Wie erging oder ergeht es dir beim Zurückkommen? Was hast du bereits vor der Rückkehr organisiert, was danach? Wie liefen Job- und Wohnungssuche?

Kategorien: Zurück

  • […] denn nach ihrer Rückwanderung hat sie so einiges vermisst. Sie gibt aber auch Tipps, wie du nach der Rückkehr in Deutschland ein besseres Leben haben […]

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