„Ich lebe auf Mallorca, nun hat mein Arbeitgeber gekündigt und ich habe kein Geld mehr.“

„Ich lebe auf Mallorca, nun hat mein Arbeitgeber gekündigt und ich habe kein Geld mehr.“

„Seit 13 Jahren lebe ich in Paraguay. Wegen meiner Erkrankung kann ich nicht mehr arbeiten und mir geht das Geld aus.“

„Eigentlich hatte ich Geld, aber das habe ich dann in ein Projekt gesteckt und es gab noch ein paar familiäre Probleme. Jetzt ist alles futsch. Was kann ich nur tun?“

Solche und ähnliche Probleme sind gar nicht so selten. Was und ob du etwas tun kannst und wo du eventuell Unterstützung bekommst, erfährst du in diesem Beitrag.

Hilfe bei der Deutschen Botschaft

Im Ausland ist die deutsche Botschaft ein Ansprechpartner in vielen Lebenslagen. In welchen Notfällen die Botschaft jedoch helfen darf, ist streng geregelt. Genau so streng geregelt ist auch, was als Notfall gilt. Ganz klar gehören Krisensituationen, Evakuierungen und Gewaltverbrechen, denen man zum Opfer fiel, hinzu. Auch bei einem Verlust des Reisepasses oder bei Geldverlust kann die Deutsche Botschaft helfen.

„Deutsche Auslandsvertretungen unterstützen auch Deutsche, die in finanzielle Not geraten …“

– dazu gehört der Verlust des Portmonees. Geldverlust bedeutet also in diesem Zusammenhang nicht kein-Geld-aufgrund-meiner-aktuellen-Lebenssituation zu haben.

Dennoch heißt es auf der Website weiter:

„In streng definierten Einzelfällen darf eine deutsche Auslandsvertretung auf der Grundlage des Konsulargesetzes auch finanzielle Hilfestellung zur dauerhaften Rückkehr nach Deutschland leisten. Die in Anspruch genommenen Leistungen sind zurückzuzahlen.“

Daraus ist zu folgern, dass man sich durchaus an seine örtliche Botschaft wenden kann. Allerdings scheint Hilfe sehr eingeschränkt möglich, „streng definierter Einzelfall“.

Dazu gibt es strenge Regeln, was auf keinen Fall übernommen wird:

„Unbezahlte Hotelrechnungen, Bußgelder oder offene Krankenhausrechnungen darf eine Auslandsvertretung grundsätzlich nicht begleichen.“

Den vollen Inhalt findest du übrigens hier. Alle Zitate habe ich von dieser Seite übernommen.

Fazit:

Deine örtliche deutsche Botschaft ist nicht dazu verpflichtet, dir zu einer Rückkehr nach Deutschland zu helfen.

Finanzielle Unterstützung durch deutsche Behörden im Inland

Zu den deutschen Behörden im Inland, die für finanzielle Hilfen zuständig sind, gehören u.a. die Arbeits- und Sozialämter. Wo was bewilligt oder auch ausgezahlt wird, würde in diesem Dschungel meinen Beitrag sprengen. Die Namen der Ämter können auch je nach Bundesland variieren. Sozialamt ist ein umgangssprachlicher Begriff und je nach Kommune kann die zuständige Abteilung „Amt für Jugend und Familie“, „Fachbereich Soziales und Wohnen“ oder „Fachbereich Soziales und Integration“ heißen.

Generell gibt es das Arbeitslosengeld oder das Bürgergeld.

Die Voraussetzungen, um Arbeitslosengeld zu erhalten, findest du hier. Dafür musst du in die Arbeitslosengeldversicherung eingezahlt haben – vielleicht hast du das ja? Oder dein Arbeitgeber im Ausland?

In ein paar wenigen Ländern – u.a. EU-Ländern – kannst du „weiter“ Arbeitslosengeld beziehen. Dafür musst du es also zunächst in Deutschland bewilligt/bekommen haben.

Alle Infos findest du hier.

Seit Januar 2023 gibt es noch das Bürgergeld. Es gilt als Grundsicherung. Auch dafür musst du gewissen Voraussetzungen erfüllen. Dazu gehört, seinen Wohnsitz in Deutschland zu haben und „seinen Lebensmittelpunkt“. Damit ist ausgeschlossen, 3 Wochen des Monats auf Mallorca zu verbringen, eine in Deutschland. In so nem Fall bekämst du kein Bürgergeld.

Du musst also auch hierfür in Deutschland gemeldet sein.

Fazit Arbeitslosengeld und Bürgergeld

Um diese finanziellen Hilfen zu beziehen, musst du gewisse Bedingungen erfüllen, wie in Deutschland zu leben, gemeldet zu sein, hier gearbeitet bzw. in die Arbeitslosenversicherung einbezahlt zu haben.

Ausnahme Kindergeld?

Das Kindergeld, das ebenfalls reformiert wurde und sich seit neustem auf 250 Euro pro Kind beläuft, kann in der Liste der finanziellen Hilfen eine Ausnahme sein. Das hängt mit deiner Steuerpflicht oder deiner Sozialversicherungspflicht zusammen.

Mehr Infos dazu findest du hier.

Wer hilft mir jetzt?

Eine weitere Möglichkeit kann jedoch sein, dass dir in dem Land, in dem du dich (noch) aufhältst, finanzielle Hilfen zur Unterstützung zustehen. Das zu prüfen lohnt sich auf jeden Fall!

Vielleicht bist du gerade etwas frustriert. Denn ich habe sicherlich keine sonderlich guten Nachrichten für dich: Finanzielle Hilfen aus Deutschland stehen Deutschen im Ausland nur in strengen Einzelfällen bzw. unter ganz bestimmten Voraussetzung zu.

Deine örtliche Deutsche Botschaft ist nicht verpflichtet, dir finanziell unter die Arme zu greifen. Andere finanzielle Unterstützung wiederum ist an einen Wohnsitz in Deutschland gebunden.

Das heißt im Umkehrschluss: Du bist für deine finanzielle Situation verantwortlich.

Vielleicht findest du eine Möglichkeit, dir etwas zu sparen oder zusätzlich zu verdienen? Oder dir einen neuen Job zu suchen, wenn du krankheitsbedingt nicht mehr in deinem alten Job arbeiten kannst?

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