Über dem Bewerbungsanschreiben hängt IMMER ein großes Fragezeichen. Gerade, wenn du länger nicht in Deutschland warst oder dich einfach nicht länger beworben hast, ist es noch schwerer, etwas Vernünftiges zusammen zu kriegen.
Nun soll ja dein Anschreiben nicht nur vernünftig sein, sondern so richtig strahlen und auffallen.
Dafür möchte ich dir heute ein paar Tipps und auch konkrete Formulierungshilfen geben.
Der Aufbau deines Anschreibens
Die Formalitäten sind klar: Briefkopf, Empfängeradresse, Datum. Keine Rechtschreibfehler, saubere Kommasetzung.
Inhaltlich beseht dein Anschreiben aus drei Teilen:
- „Einleitung“: Warum bewirbst du dich?
- „Hauptteil“: Warum bist du für den Job geeignet?
- „Schluss“: Du verabschiedest dich.
Grob kannst du dich also am guten alten Schulaufsatz orientieren.
Doch schauen wir uns diese drei teile mal genauer an.
Dein „warum“
„Sehr geehrte Damen und Herren, ich habe in der Zeitung eine Anzeige gelesen, dass Sie eine MFA suchen. Deshalb bewerbe ich mich.“
{Lauter Buzzer} GENAU so machst du es nicht, bitte, bitte nicht!!!
Versprich mir eins: Verwende auf keinen Fall diese Floskel: „Deshalb bewerbe ich mich“ will kein Mensch lesen.
Darüber hinaus: Ist eine Zeitungsanzeige (stellvertretend hier genannt für alle Orte, an denen du Stellenanzeigen findest) ein guter Grund für dich?
Für mich nicht.
Du solltest dich auf einen Job bewerben, den du wirklich willst. Den du wirklich kannst.
Probieren wir es doch noch einmal:
„Sehr geehrte Frau Schneider, als MFA ist man ein wichtiges Bindeglied zwischen Patient und Arzt. Die Arbeit ist aufregend und nie langweilig. Im Folgenden möchte ich Ihnen zeigen, warum ich für die ausgeschriebene Stelle geeignet bin.“
In deiner Einleitung ist wichtig:
- spreche konkret EINE (oder zwei) Person an. Finde heraus, wer deine Bewerbung lesen wird.
- verwende keine langweiligen Floskeln. Sie sind nur leere Hülsen.
- Bringe dein Warum auf den Punkt: Warum willst du diesen Job machen?
- Leite über zu deinem Hauptteil.
Also eigentlich ganz einfach 😉
Warum bist du geeignet?
„Ich bin flexibel und organisiere gern. Meine Ausbildung habe ich in einer Hausarztpraxis gemacht. Auch in Frankreich habe ich in einem Krankenhaus gearbeitet. Ich schätze den Kontakt mit Menschen. Die Arbeit ist nicht langweilig.“
Na, wie findest du das?
Ein paar Dinge sind ja schon richtig gemacht:
Der Bewerber verweist auf seine Eigenschaften, die ihn qualifizieren, auf seine Ausbildung und Berufserfahrung. Das ist wichtig.
Allerdings fehlt eine essenzielle Sache: Beispiele!
Zusätzlich solltest du deinen Hauptteil besser gliedern: Mit der Berufserfahrung anfangen, dann deine Eigenschaften nennen. Nicht so durcheinander würfeln.
Die Reihenfolge hierbei halte ich für nicht relevant.
Beispiele machen deinen Hauptteil individuell und glaubwürdig. Sie zeichnen ein Bild von dir als Mensch.
Verbessern wir also:
„Bereits während meiner Ausbildung in einer Hausarztpraxis stellte ich fest, dass ich ein Organisationstalent bin. Auch als ich in Frankreich in einem Krankenhaus arbeitete, konnte ich dadurch für weniger Stress bei Patienten und Ärzten sorgen. Durch die fremde Sprache wurde die Kommunikation zunächst schwerer, doch ich konnte mich durchbeißen und noch mehr an Flexibilität gewinnen. Besonders gefällt mir, dass ich verschiedensten Menschen helfen kann. Durch mein aufgeschlossenes Wesen fällt es mir leicht, auf Leute zuzugehen und mich individuell auf ihre jeweiligen Bedürfnisse einzustellen.“
Du siehst also: Beispiele, Beispiele, Beispiele. Auf einmal wird dein Hauptteil interessant, oder? Hoffe ich zumindest 😉
So überzeugst du mit deinem Hauptteil:
- Beispiele, Beispiele, Beispiele (ich kann es nicht oft genug sagen)
- satzverknüpfende Elemente (während, als, deshalb…)
- stelle dich als Mensch und die Dinge vor, die dich für genau diesen Job qualifizieren (deine Eigenschaften, deine Berufserfahrung etc.)
- jaaaaaa: GENAU diesen Job – du musst deinen Hauptteil IMMER individuell schreiben
- und noch einmal: KEINE Floskeln (à la „ich bin flexibel“)
So verabschiedest du dich nicely
„Über ein Kennenlernen würde ich mich freuen. Mit freundlichen Grüßen“…
Klar: Höflich und politisch korrekt musst du schon sein.
Darüber hinaus musst du allerdings auch verbindlich sein und Sicherheit ausstrahlen.
Stellen wir klar: Das Ziel deines Bewerbungsanschreibens ist, dass du zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wirst. Das muss deutlich werden.
Deshalb hier schlicht ein paar Beispiele, wie du dein Anschreiben beenden kannst:
„Ich freue mich, Sie persönlich kennen zu lernen und verbleibe mit freundlichen Grüßen…“
„Auf ein persönliches Kennenlernen freue ich mich. Mit freundlichen Grüßen…“
„Im Vorstellungsgespräch überzeuge ich Sie gerne persönlich. Ich freue mich, Sie kennen zu lernen. Mit freundlichen Grüßen…“
So gelingt dein Schluss:
- keine Konjunktive
- Verbindlichkeit schaffen
- dein Ziel (=Vorstellungsgespräch) benennen
- höflicher Abschied, Kein „LG“
Im Grunde alles ganz einfach – und wenn nicht?
Wenn du ein paar Dinge beachtest, wird dein Bewerbungsanschreiben also richtig gut. Raus aus der 0815-Ecke, hin zum Bewerber, den man kennenlernen will.
Dass du ein bisschen Zeit zum Schreiben brauchst, ist klar. Man kann das Sich-Bewerben durchaus als Vollzeitjob sehen – es ist zeitintensiv, manchmal mühevoll und anstrengend. Doch es lohnt sich, diese Zeit zu nehmen und ein richtig tolles Anschreiben zu präsentieren.
Wenn
- du partout keine Zeit hast
- oder das Brett vorm Kopf
- und die Schreibblockade einfach nicht verschwinden will,
- du nie zufrieden bist, mit dem was du zu Papier bringst,
- der ganze Prozess einfach nur noch frustierend ist,
dann helfen wir dir gern! Superheldenmäßig übernehmen wir das Schreiben für dich.
Du kannst uns über die Kommentarfunktion oder gleich per Mail unverbindlich kontaktieren.
Wir schicken dir dann einen Fragebogen, brauchen die Stellenanzeige – aber das ist jetzt gar nicht so wichtig, denn das erklären wir dir dann schon noch.
Eins vorab: Kostenlos machen wir das natürlich nicht. Aber bis Ende des Jahres 2019 noch zum Super-Einführungspreis von 55 Euro pro Bewerbung. Dazu gehört auch die Überarbeitung deines Lebenslaufs und eines etwaigen Titelblatts.
Mail uns: anne_und_johanna@keine-superhelden.com