Ein Umzug ist immer eine Herausforderung. Besonders anspruchsvoll wird es, wenn man von einem Land in ein anderes ziehen möchte, zum Beispiel bei einer Rückwanderung nach Deutschland. Vor der Rückkehr nach Hause stellt sich da zwangsläufig die Frage: Was mache ich mit meinen ganzen Sachen, die sich während des Auslandsaufenthalts angesammelt haben? Ich weiß wie schwer das ist und stelle hier deshalb ein paar Optionen vor, die dir hoffentlich helfen zu entscheiden, ob du beim Rückwandern alles verkaufen oder mitnehmen sollst.
Mitnehmen oder verkaufen?
Wenn du mehrere Jahre im Ausland gelebt hast, wird sich bei dir einiges angesammelt haben. Seien es Klamotten, Möbel, Bücher, Pflanzen oder Geschirr. Jedenfalls ist es so viel, dass es nicht einfach in einen Koffer passen wird. Du musst dir also Gedanken darüber machen, was du alles mit nach Deutschland nehmen möchtest und was nicht.
Eine Rückwanderung ist die Gelegenheit auszumisten
Du musst gar nicht zwangsläufig zwischen dem einen oder dem anderen entscheiden, bzw. ob du beim Rückwandern alles verkaufen oder mitnehmen sollst. Du kannst auch einen ganz anderen Weg wählen, nämlich einfach einiges wegzuschmeißen oder zu verschenken. Eine Rückwanderung nach Deutschland ist ein toller Anlass, um durch alle Sachen zu gehen und auszumisten. Oft hat man Dinge, die man schon jahrelang nicht mehr in der Hand hatte und man schon gar nicht mehr wusste, dass man sie überhaupt hat. Da stellt sich die Frage: Brauche ich das überhaupt noch? Wenn du es nicht mehr brauchst, kannst du dir überlegen, ob andere vielleicht ihre Freude daran haben und es verschenken oder spenden.
Vor meiner Rückkehr nach Deutschland habe ich das ähnlich gemacht. Vor allem meine Kleidung, Schuhe und Sachen wie Bettbezüge und Decken habe ich gründlich ausgemistet. Was ich nicht mehr wollte, habe ich in einer Kirche in meinem Viertel abgegeben, die das an Obdachlose und Leute mit geringem Einkommen verteilt.
Um einige Möbelstücke und vor allem Pflanzen loszuwerden habe bei Familie und Bekannten nachgefragt, ob sie etwas möchten und habe es ihnen dann geschenkt. Das zog ich dem Verkaufen vor, weil ich so wusste, dass meine geliebten Stücke, die mich über so viele Jahre begleitet haben, in guten Händen sind, vor allem meine Pflanzen. 🙂
Hab und Gut vor dem Rückwandern verkaufen
Bei meiner Rückwanderung war klar, dass ich viel auch mitnehmen wollte, darunter auch einige Möbel. Aber natürlich nicht alles. Die meisten Einrichtungsgegenstände habe ich verkauft. Da bei einer Rückwanderung alles irgendwie zeitlich organisiert ist, hat man leider keinen so großen Spielraum beim Verkaufen und steht oft unter Zeitdruck. Du musst also damit rechnen, dass du nicht unbedingt den höchsten Preis für deine geliebten Gegenstände bekommst. Manchmal musst du froh sein, wenn du sie einfach irgendwie loskriegst.
Eine gute Möglichkeit Möbel etc. zu verkaufen sind Gebrauchtwarenbörsen und Kleinanzeigen. In den meisten Ländern gibt es entsprechende Apps und Websites, wo man unkompliziert seine Sachen verkaufen kann. Eine andere Möglichkeit sind Communitys von Auswanderern und Expats. In fast jedem Ort im Ausland gibt es entsprechende Facebookgruppen, Foren oder Websites, wo man seine Sachen anbieten kann. Der Vorteil hier ist, dass einige Auswanderer vielleicht gerade erst ankommen und sich praktisch komplett einrichten müssen. Ihnen kannst du dann einen großen Teil deiner Möbel etc. auf einen Schlag verkaufen. Um so einen Verkauf möglichst effektiv durchzuziehen, bietet es sich an eine Liste der zu verkaufenden Sachen zu posten. Oder du kannst zum Beispiel auch einen Verkaufstag organisieren, an dem alle Interessenten bei dir vorbeikommen und direkt vor Ort alles anschauen und direkt kaufen können.
Die Lieblingssachen beim Rückwandern mitnehmen
Natürlich gibt es da auch die Lieblingssachen und die, von denen man sich einfach nicht trennen möchte. Wie viel das ist, ist bei jedem anders. Dementsprechend muss jeder irgendwie schauen, wie er die Sachen nach Deutschland transportiert. Bei manchen reichen vielleicht ein paar Koffer. Bei anderen eine Autoladung, bei wieder anderen ist es etwas mehr. Wie man den Transport letztendlich organisiert hängt auch davon ab, wie man zurück nach Deutschland gelangt. Hat man ein eigenes Auto, mit dem man fährt? Fliegt man mit dem Flugzeug oder fährt man mit dem Zug oder Bus?
Wenn alles in ein paar Koffer oder das eigene Auto passt, ist es natürlich am praktischsten und einfachsten. Wenn nicht, gibt es verschiedene Möglichkeiten.
- Du beauftragst eine Umzugsfirma, die internationale Umzüge durchführt. Das klingt teuer, muss es aber nicht sein. Das Gute daran ist, dass deine Sachen meistens auch versichert sind, sollte unterwegs etwas kaputtgehen. Außerdem musst du dich um nichts kümmern, denn die Mitarbeiter der Firma kommen zu dir nach Hause, verpacken alles sicher und laden es dann ein. Am Ziel in Deutschland bringen sie alles in deine neue Wohnung oder dein Haus und packen es aus. Gerade bei einem stressigen Unternehmen wie einer Rückwanderung ist so ein Service eine große Hilfe.
- Du organisierst selber eine Spedition, die deine Sachen per LKW oder Container nach Deutschland bringt. Das ist oft günstiger, allerdings bleibt auch mehr Arbeit an dir hängen, weil du selber packen und den LKW oder Container eventuell sogar selber beladen musst.
- Du leihst dir einen LKW oder Transporter und fährst selber nach Deutschland. Möglicherweise ist das die günstigste Variante, besonders, wenn die Strecke nicht so groß ist und du jemanden kennst, der dir das Fahrzeug ausleihen kann. Allerdings ist es auch die stressigste Lösung, denn du musst alles machen, sogar selber fahren.
Beim Rückwandern alles verkaufen oder mitnehmen?
Also, wie du siehst, musst du beim Rückwandern weder alles verkaufen noch mitnehmen. Eine gute Mischung aus beidem ist wahrscheinlich der richtige Weg. Sachen zu verschenken ist ebenfalls eine gute Lösung, die nicht nur andere Menschen glücklich macht, sondern auch dich. Und für Dinge, von denen du dich überhaupt nicht trennen kannst, gibt es Wege nach Deutschland, die auch bezahlbar sind.
Bist du schon mal von einem Land in ein anderes gezogen? Wie hast du das gemacht? Hast du viel mitgenommen oder nur das was in den Koffer gepasst hat?
[…] Je nach Notfall musst du länger in Deutschland anwesend sein oder kürzer. Ich würde immer probieren, nach diesem kurzfristig nötigen Aufenthalt (denn Notfälle zeichnen sich ja nicht Monate vorher ab) wieder in deine ausländische Wahlheimat zurück zu kehren. Damit du erstens nichts verpasst, das du mal bereust. Zweitens braucht es in manchen Fällen auch einfach etwas mehr Zeit, seine Zelte abzubrechen. […]
Hallo, ich muss notgezwungen zurueck nach Deutschland, nach mehr als 20 Jahren Sued Afrika 🙁 Verkaufen oder mitnehmen… besser mitnehmen wenn Du Dir’s leisten kannst 🙂
Hallo Angela,
ja, vor allem, wenn es sich um Erinnerungsstücke und Wertvolles handelt, ist mitnehmen natürlich besser. 🙂
Alles Gute für deinen Umzug nach Deutschland und den Neustart!
LG Johanna