Arbeiten im Homeoffice klingt zunächst einmal ziemlich cool und traumhaft. Das Arbeiten von zu Hause aus liegt aber nicht jedem und kann daher auch eher Fluch als Segen sein. In diesem Beitrag erzähle ich dir deshalb von meinen Erfahrungen vom Arbeiten im Homeoffice und was meiner Meinung nach die Vor- und Nachteile sind. Außerdem stelle ich dir das Konzept der Coworking Spaces vor, die eine tolle Option für alle sind, die nicht im Homeoffice arbeiten möchten.

Arbeiten im Homeoffice klingt cool

Wenn du den Begriff Homeoffice hörst, denkst du vielleicht erst mal: „Oh cool, von zu Hause aus arbeiten, was für ein Traum, das will ich auch!“

Nun ja, so ging es mir auch. Vor meiner Selbstständigkeit wollte ich immer unbedingt im Homeoffice arbeiten, denn ich fand es unnötig jeden Morgen zur Arbeit zu fahren, dort in einem öden Büro zu sitzen und Arbeiten zu verrichten, die ich auch von zu Hause aus erledigen könnte.

Als ich mich dann endlich selbstständig gemacht hatte, freute ich mich riesig endlich von zu Hause aus zu arbeiten. Nach den ersten paar Tagen wurde dann aber klar, dass das Arbeiten im Homeoffice nicht so einfach und cool war, wie ich mir das vorgestellt hatte. Es gab zwar Vorteile aber auch Nachteile vom Arbeiten im Homeoffice.

Vorteile vom Arbeiten im Homeoffice

Vorteile sind für mich ganz klar die Tatsache, dass ich keinen Arbeitsweg habe und deshalb auch keine unnötige Zeit verliere. Ich kann später aufstehen und in meinen Pausen in Ruhe etwas essen oder mich gemütlich auf dem Sofa ausruhen.

Toll finde ich auch, dass ich mitten am Tag einfach zum Einkaufen in den Supermarkt gehen oder mal eben kurz Wäsche in die Waschmaschine stecken kann, die dann nebenher wäscht, während ich weiterarbeite.

Super ist auch, dass ich mich nicht zurechtmachen muss, um zur Arbeit zu gehen. Wenn ich Lust habe, kann ich sogar im Schlafanzug arbeiten oder vom Bett aus.

Außerdem ist kein Chef da, der mich ständig beobachtet und schaut, ob ich meine Arbeit korrekt erledige oder ob ich überhaupt etwas arbeite. Nervende Kollegen gibt es zu Hause auch nicht.

Die Flexibilität liebe ich ebenfalls, die das Arbeiten im Homeoffice mit sich bringt. Da ich an keine festen Arbeitszeiten gebunden bin, kann ich auch mal eine „Abendschicht“ einlegen, wenn ich es morgens oder nachmittags etwas gemütlicher angehen lassen möchte.

Mit Kind von zu Hause aus arbeiten

Wenn man Kinder hat, ist das Arbeiten von zu Hause aus oft auch eine tolle Option, denn es fällt wie gesagt der Weg zur Arbeit weg, bei dem man wertvolle Zeit mit der Familie verliert. Möglicherweise kann man durch das Arbeiten im Homeoffice sogar auf die Kinderbetreuung verzichten. Da ich damit selber keine Erfahrung habe, hat Anne dir ihre Erfahrungen mit dem Arbeiten von zu Hause mit Kind in einem extra Beitrag zusammengefasst.

Selbstständig mit Kind im Alltag

Nachteile vom Arbeiten im Homeoffice

Ehrlich gesagt sind fast alle Vorteile vom Arbeiten im Homeoffice auch Nachteile. Warum? Ganz einfach: Die ganze Flexibilität und die Tatsache zu Hause zu sein, birgt ein hohes Potenzial von Ablenkung.

Damit hatte ich persönlich vor allem am Anfang sehr zu kämpfen. Ich konnte mich einfach nicht konzentrieren und war ständig abgelenkt. Anstatt zu arbeiten, fand ich es plötzlich wichtiger oder angenehmer die Wäsche in die Maschine zu stecken, das Geschirr abzuwaschen, den Fußboden zu wischen oder einkaufen zu gehen. Am Ende hatte ich dann super den Haushalt erledigt, aber kaum etwas „gearbeitet“.

Die Tatsache, dass kein Chef und keine Kollegen vor Ort sind, kann auch ein Nachteil sein, denn du hast das Gefühl, dass du dir alles erlauben kannst, auch nicht zu arbeiten und so kann die Situation schnell stressig werden. Denn letztendlich muss die Arbeit trotzdem erledigt werden, da Auftraggeber warten. Wenn du alles lässig nach hinten rausschiebst, musst du am Ende Nachtschichten einlegen und auf dein Wochenende verzichten, um die Deadlines einzuhalten.

Super gesellige Menschen vermissen im Homeoffice möglicherweise auch die sozialen Kontakte, die sie bei einer „normalen Arbeit“ mit Arbeitskollegen pflegen.

Arbeiten vom Bett aus ist cool, aber auf Dauer einfach umständlich. Es muss also ein gescheiter Arbeitsplatz her und der muss im Homeoffice erst einmal geschaffen werden. Anders als bei einem normalen Bürojob, musst du dich zu Hause selber um einen geeigneten Arbeitsplatz kümmern. Das kostet Zeit, Geld und Nerven.

Durch das Arbeiten im Homeoffice habe ich manchmal Schwierigkeiten „abzuschalten“ und nicht ständig an die Arbeit zu denken. Da die Arbeit und das Privatleben nicht räumlich voneinander getrennt sind, ist es schwierig die Arbeit bei der Arbeit zu lassen und zu Hause einfach nur zu entspannen.

Den ganzen Tag zu Hause = den ganzen Tag Zeit

Ein weiterer Nachteil, den ich am Anfang überhaupt nicht auf dem Schirm hatte, ist der Umstand, dass alle denken: „Du bist ja den ganzen Tag zu Hause und hast deshalb auch den ganzen Tag Zeit.“ Da kann es schon vorkommen, dass dich plötzlich Leute besuchen kommen und mit dir einen Kaffee trinken wollen, obwohl du eigentlich gerade mitten in unglaublich viel Arbeit steckst. Da man nicht unhöflich sein möchte, nimmt man sich dann halt mal kurz ein halbes Stündchen frei, sitzt aber die ganze Zeit wie auf Kohlen und überlegt sich, wie man den Besuch jetzt höflich wider los wird.

Ähnlich verhält es sich mit Telefonanrufen. Da frage ich mich manchmal in Gedanken während eines Gespräches, das nun schon eine Stunde dauert, warum ich eigentlich während meiner „Arbeitszeit“ ans Telefon gegangen bin.

Kaffeetrinken

Arbeiten im Homeoffice – Fluch oder Segen?

Ja, was ist jetzt also? Ist das Arbeiten im Homeoffice jetzt eher Fluch oder Segen? Nach meinen anfänglichen Schwierigkeiten habe ich das Arbeiten von zu Hause aus zu schätzen gelernt. Für mich ist es tatsächlich ein Segen, denn nachdem ich mir einen geeigneten Arbeitsplatz und eine Arbeitsroutine geschaffen habe, arbeite ich effizienter als am Anfang und lasse mich nicht mehr ständig ablenken. Ich weiß es zu schätzen, dass ich den ganzen Tag zu Hause sein darf und die Vorteile nutzen kann, die das mit sich bringt.

Im Großen und Ganzen bin ich durch das Arbeiten von zu Hause aus weniger gestresst und weniger erschöpft als früher, als ich noch jeden Tag in überfüllten öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit fahren musste.

Alternativen zum Arbeiten im Homeoffice

Ich kann aber auch verstehen, dass andere nicht mit dem Arbeiten von zu Hause aus zurechtkommen und lieber in einem Büro mit Kollegen arbeiten. Aber auch hier gibt es eine Lösung. Fast überall gibt es sogenannte „Coworking Spaces“. Das sind große Büros, in denen die Schreibtische oder auch kleine Büroräume an einzelne Personen oder kleine Unternehmen vermietet werden. Diese Coworking Spaces sind perfekt für alle, die dem Homeoffice entfliehen wollen und kein eigenes Büro für sich alleine mieten wollen.

Der Vorteil von Coworking Spaces ist, dass du dort andere Menschen um dich hast, die auch arbeiten. Zudem bieten dir viele Coworking Spaces eine tolle Ausstattung am Arbeitsplatz, Besprechungsräume und schöne Aufenthaltsräume etc.. Coworking Spaces in ganz Deutschland findest zum Beispiel hier oder hier.

Wie ist das bei dir? Findest du das Arbeiten im Homeoffice toll oder arbeitest du lieber in einem Coworking Space?


  • […] Arbeit im Homeoffice für mich einfach nicht möglich? Ich und Homeoffice unvereinbar? Familie und Homeoffice also unvereinbar? Oder noch besser – Familie und irgendeine Arbeit unvereinbar? […]

  • […] stellen ihren Mitarbeitern frei, wo sie arbeiten möchten – im Büro oder lieber im Homeoffice. Der Begriff Homeoffice bzw. mobiles Büro ist nicht einheitlich definiert. Es ist viel mehr eine […]

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