Stress, der große Unbesiegbare, der uns irgendwann in den Herzinfarkt treibt? Der uns vor sich hertreibt, und treibt, und treibt, bis in die völlige Erschöpfung?

Klar, jeder hat mal Stress. Als Selbstständige wirken wahrscheinlich noch zusätzliche Stressfaktoren auf uns ein: Wenn der Kunde nicht 100% zufrieden ist, springt er dann ab? Können wir die dann die Miete nächsten Monat zahlen? Und wie finde ich dann einen Ersatz? Ich hab doch gar keine Zeit dafür…

Ganz untypisch wäre eine solche Gedankenspirale für einen gestressten Selbstständigen nicht. Das muss aber nicht so sein! Deshalb möchte ich dir heute 5 Geheimnisse im Umgang mit Stress verraten. Dir zeigen, wie du ihn ganz leicht bewältigen kannst und dass Stress eigentlich gar nichts Schlimmes ist.

Wir brauchen Stress, um zu überleben

7 geheimnisse im umgang mit stressDie gute Nachricht zuerst: Stress ist tatsächlich etwas Gutes. Und noch dazu überlebenswichtig!

Altbekanntes und viel zitiertes Beispiel hierzu: Wenn du im Dschungel vor einem gefräßigen Tiger stehst, sorgt die immense Ausschüttung von Stresshormonen dafür, dass du die Beine in die Hand nimmst.

Ohne diese Stresshormone wärst du im Nullkommanix Tigerfutter.

Ohnehin sorgt Eustress, sogenannter positiver Stress, dafür, dass du dich mit Feuereifer in deine Arbeit stürzen kannst, voll in einer Sache aufgehst und über dich hinauswächst.

Geheimnis #1: Merk dir, dass Stress auch immer etwas Gutes hat!

Wenn es zu viel wird

Dem guten Stress, der uns überleben und jubeln lässt, gibt es den Stress, der uns krank macht. Im Gegensatz zum positiven Eustress wird er Disstress genannt.

Disstress kommt in verschiedenen Varianten daher: Persönlicher Stress wie Liebeskummer oder Streit mit einem Freund, Termindruck, Prüfungsstress, Geldnöte… whatever.

Alles eben, was dir an die Nieren geht.

Doch sehen wir uns das mal genauer an.

Zum einen gibt es äußerliche Stressoren. Dazu gehören der Termin oder die Prüfung, die auf dich warten. Sie sind halt da, ändern kannst du per se nichts.

Dann gibt es innerliche Faktoren. Zum Beispiel starker Perfektionismus, negative Denkmuster, in der Vergangenheit hängen etc.

Doch beiden kannst du Abhilfe schaffen.

Äußerliche Stressoren durch instrumentelle Stresskompetenz besiegen

Den äußerlichen Stressoren setzt du am besten einige gezielte Änderungen in deiner Arbeitsweise gegenüber.

Geheimnis #2: Durch organisatorische Verbesserungen entstehen manche Stressfaktoren erst gar nicht.

Du kannst zum Beispiel dein Postablagesystem verbessern, um zu verhindern, dass du Rechnungen vergisst. Einfach, weil sie irgendwo untergehen.

Du kannst dir gezielte Ablaufpläne für deine beruflichen Projekte erstellen: Welche Schritte musst du bis zum Tag X der Abgabe erledigen? Was kommt zuerst? Setz dir doch einfach eigene Deadlines. So wirst du daran erinnert, stetig zu arbeiten.

Des weiteren hast du nebenbei dein Projekt in kleine Aufgaben geteilt – was ein richtiger Motivationsbooster ist.

Ein weiteres Geheimnis zur Optimierung deines Selbstmanagements liegt in der klaren Definition von Prioritäten.

Nicht alle Aufgaben sind gleich wichtig. Wenn du deine To Dos nach Wichtigkeit sortierst und dann strategisch abarbeitest, wirst du dich ebenfalls enorm entlastet fühlen. Zeitdruck u.ä. ist dann ebenfalls Geschichte, denn schließlich landen deine Aufgaben oben auf der Liste, bevor sie zum Problem werden.

Geheimins #3: Auch das kleine Wörtchen nein kann Wunder wirken. Nimm nicht alles an und lass dir gleichzeitig nicht alles aufbürden.

Setz deutliche Grenzen: Auch wenn du selbstständig bist und von zuhause aus arbeitest, bedeutet das nicht, dass du beliebige Nachmittage unter der Woche mit Kaffeetrinken (so verlockend das auch ist!) bei Freunden verbringen kannst.

Das gilt natürlich ebenso im beruflichen Bereich. Vereinbare mit deinen Kunden konkret, was Teil deiner Arbeit ist und was eben nicht. Stelle Zusätzliches nach vorherigem Hinweis zusätzlich in Rechnung oder lehne ab.

7 geheimnisse im umgang mit stress

Persönliche Stressverstärker eliminieren

Für mich die wahren Teufel, die es einem schwer machen: meine persönlichen Stressverstärker.

Zuerst einmal musst du herausfinden, welche deiner Einstellungen und Denkmuster für höheren Stress bei dir sorgen.

Um ein paar Beispiele zu nennen: Perfektionismus. Den Block für das Wesentliche verlieren und sich verzetteln. Negative Gedankenspiralen. Existenzängste. Sich zu wichtig nehmen. Die eigenen Probleme nicht pragmatisch angehen können. Schwierigkeiten als Bedrohung sehen statt als Herausforderung. Feste Vorstellungen und unflexibles Denken. Alles persönlich nehmen.

Mein persönlicher Endgegner aus dieser Kategorie ist ja “Schwierigkeiten als Bedrohung sehen”. Bis ich vor einer Weile das dazu passende Mantra gefunden habe: Kein Problem ohne Lösung. Dann noch dreimal tief durchatmen – und ich bin mittlerweile in der Lage, das “Problem” ganz entspannt anzugehen.

Geheimnis #4 also lautet: Kenne deine persönlichen Stressverstärker, um dich ihnen dann zu stellen.

Gezielt stressverschärfende Denkmuster ablegen

Doch werden wir noch ein bisschen deutlicher. In diesem Abschnitt möchte ich dir ganz gezielt zeigen, wie du stressverschärfende Denkmuster durch gesundheitsförderliche Muster ersetzen kannst.

Als stressverschärfend zählt ein “Das gibts doch nicht!”-Denken. Denn damit lehnst du die Realität ab. IM schlimmsten Fall führt diese Denke dazu, dass du dich in deinen Ärger und Frust hinein steigerst und gar nicht mehr raus kommst.

Stattdessen: Leg dir eine “So ist es halt!”-Attitüde zu.

Geheimnis #5: Akzeptiere die Dinge, wie sie sind. Dann kannst du auch mit ihnen leben.

Mindestens ebenso gesundheitsschädigend: Nur das Negative sehen. Dein Blick ist einseitig und du gibst den negativen Momenten eine viel zu große Bedeutung. Das führt dann in der Regel auch dazu, dass du diese negativen Momente verallgemeinerst. So geschieht etwas Mieses nicht nur einmal, sondern immer.

Stattdessen, du ahnst es schon: Positiv denken!!!! JEDE Situation hat ihre positiven Seiten. Und sei es nur, dass du besser im Umgang mit Kritik wirst.

Geheimnis #6: Zudem hilft der Realitätscheck. Oft hilft es, wenn du dich fragst: Ist es wirklich so oder passiert das nur in meinem Kopf? Welche Tatsachen sprechen für meine Sichtweise?

Gerade wir Selbstständige sind übrigens anfällig für das sogenannte Defizit-Denken. Dann sehen wir nur unsere Schwächen, Mißerfolge, das, was gerade nicht läuft.

Ehrlich, ich bin Anfang des Jahres in eine Krise gestürzt, als ich zwei Marketingbegriffe miteinander vertauscht habe. Eine Kleinigkeit, die gar nichts über mein Können aussagt. Sage ich jetzt. Im Januar lief das eher so: “Ich kann gar nix, ich checks doch eh nicht, jeder andere ist besser als ich, ich sollte hinschmeißen, wie komm ich überhaupt auf die Idee, in diesem Bereich selbstständig zu sein, blablabla.”

Was geholfen hat? Ein Freund, der mich auf meine beschissene bescheidene Denkweise hingewiesen hat. Und zwar vehement. Der mich dann auch gar nicht mehr jammern ließ, sondern sagte: “Hör auf mit deinem Selbstmitleid und mach einfach deine Arbeit.”

Ich machte mich also an die Arbeit und nutzte freie Minuten zur weiterbildenden Lektüre, was mir einen richtigen Schub gegeben hat.

Geheimnis #7: Auch das sogenannte Kompetenz-Denken nimmt dir in diesem Fall den Stress. Du fokussierst dich einfach auf das, was du bisher erfolgriech gemeistert hast. Dieser eine Artikel. Dieses Design, das den Kunden zum Jubeln gebracht hat. Diese Kampagne, die echt gut lief. Oder meinetwegen auch nur, dass du eine hervorragende Erdbeerlimo zaubern kannst 😛 Hauptsache, du siehst an dir und deinen Fähigkeiten das fucking Positive.

Im nächsten Schritt solltest du dann auf dich und deine Kompetenzen vertrauen.

Wie oben bereits beschrieben hilft natürlich auch hier der Realitätscheck.

Noch mehr stressverschärfende und gesundheitsförderliche Denkmuster  würden den Rahmen dieses Textes sprengen, deshalb findest du hier noch mehr zusätzliche Informationen in einem kostenlosen PDF.

Das solltest du dir für ein stressfreies Leben merken

Weil ich so viel geschrieben hab, fasse ich dir noch einmal kurz das Wichtigste zusammen.

  • Stress ist nicht nur negativ!
  • durch eine andere Organisation kannst du viele deiner äußeren Stressfaktoren entschärfen
  • deine internen Stressfaktoren besiegst du, wenn du deine typischen Muster identifizierst und angehst
  • Stressverschärfendem Denken setzt du stressentschärfende Denkweisen entgegen.

Natürlich kannst du weder deine Organisation noch deine Denkmuster über Nacht ändern. Sieh das Ganze als einen Prozess.

Am Anfang kannst du es bereits als Erfolg zählen, wenn du dein stressverschärfendes Denkmuster erkennen und isolieren kannst. Eine Übung, die dir dabei helfen kann, findest du übrigens in diesem PDF.
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