Hand aufs Herz, wer unter uns Selbstständigen kennt nicht den dummen Spruch von wegen „selbst und ständig„? Und wer findet den zwar genau so flach wie ich, muss aber insgeheim zustimmen, weil leider einfach wahr?

Irgendwie ist es tatsächlich so: Wir können immmer arbeiten. Es gibt immer was zu tun. Deshalb – und weil uns unser Geschäft am Herzen liegt – arbeiten wir eben.

Also gilt gerade für uns: Bewusst Pausen nehmen! Nicht zu 100% immer durch ackern, um dann in ein tiefes Loch zu rutschen und gar nicht mehr zu können.

Zufällig ist heute der vierte Advent – ein guter Tag, um über Pausen zu schreiben, wie ich finde.

Dann lass uns mal loslegen. Hier sind meine Tipps für Zeiten, in denen du die Arbeit einfach liegen lassen solltest.

1 Feiertage oder Geburtstage

… hmm, erklärt sich eigentlich von selbst, oder? Selbst wenn du Weihnachten nicht feierst, ist es doch eine gute Gelegenheit, sich voll zu stopfen und sich aufs Sofa zu werfen. Oder mit den Kids einen extra Spaziergang zu machen und „Dekoration“ zu inspizieren.

Am eigenen Geburtstag Urlaub machen, check. Aber auch am Geburtstag des Partners, der Kinder… das finde ich ehrlich gesagt wunderbar.

2 Wochenende

Auch das klingt unglaublich banal. Ist es aber nicht.

Ich erinnere mich an Zeiten, in denen ich keinen einzigen Tag in der Woche frei hatte und auch kein Wochenende. Freizeit bedeutete damals „mal kurz einkaufen gehen“. Und selbst das schmälerte meine Arbeitszeit schon.

Aber ehrlich gesagt: gesund ist das nicht. Mindestens ein Tag am Wochenende abschalten muss einfach sein.

pausen im arbeitsalltag

3 Online-Pausen, täglich

In der digitalen Welt ist das Selbstständigsein oft mit ständigem Mails checken und/oder social media verbunden. Beides passiert meist schon unterbewusst „nebenbei“.

Mal eben kurz auf Insta surfen… mal eben kurz in die Mails, ach, wieder nichts Neues… – und schon sind wir die ganze Zeit irgendwie irgendwo online und merken es nicht mal mehr.

Deshalb plädiere ich für Pausen! Nimm dir bewusst Zeit für social media – einmal am Tag. Check bewusst deine Mails – du musst nicht innerhalb von drei Minuten antworten.

Mir ist erst aufgefallen, wie oft ich meine Mails gecheckt hab, seit mein Handy zu alt ist und ich sie nicht mehr auf dem Handy checken kann – für mich ein Segen. Deshalb liebäugle ich auch mit so einem Telefon.

4 Mahlzeiten

Ich nehme jede Mahlzeit des Tages (in meinem Fall Frühstück, Mittagessen, Snack, Abendessen) inzwischen als kleine Pause wahr.

Noch vor einiger Zeit wollte ich „nur schnell was essen“. Hat super funktioniert und für noch mehr Stress gesorgt. Jetzt genieße ich Kochen und Essen sehr. Jedes Mal eine kleine Auszeit, in der ich sitze (nicht selbstverständlich!), von meinen Lieben umgeben bin, über meinen bisherigen Tag sprechen kann…

Der Snack am nachmittag ist bei uns wegen der Kinder ein fester Bestandteil des Tages. Da er genau mein Mittagstief trifft, profitieren wir alle von der zusätzlichen kleinen Auszeit.

Für mich gibt es einen Espresso, für meine Kids „Kinderpresso“, wir sitzen da und nippen an unseren Tässchen. Dazu gibt es Obst, was Selbstgebackenes, Rosinenweck vom Bäcker – wir schlemmen am Nachmittag. Danach zieht jeder wieder seiner Wege und in alter Frische wird gespielt und gearbeitet.

Selbst wenn du nicht so viel isst wie ich: Leg während deines Tages einfach regelmäßige Pausen ein. Mit freiem Kopf arbeitet es sich entspannter.

5 Kranksein

Gerade, wenn man von zuhause aus arbeitet, ist die Gefahr groß, dass man auch dann arbeitet, wenn man krank ist. Schließlich kann man den Laptop auch mit ins Bett nehmen.

Aber ganz ehrlich: Bist du produktiv, wenn dir der Schädel brummt, die Nase läuft, der Bauch schmerzt? Ich nämlich nicht.

Und es gilt die Devise: Unproduktive Arbeitszeit ist verschenkte Lebenszeit.

Das heißt für dich: Kranksein bedeutet auskurieren. Ganz ohne Arbeit.

Susan Fengler schreibt darüber auch hier.

6 Wochenbett

Zugegeben, das betrifft jetzt nur die Eltern.

Ja, richtig gelesen: Mütter UND Väter.

Denn auch du als Vater bist im Wochenbett gefragt: Die frisch gebackene Mama muss mit Essen und Wasser versorgt sein, weich gebettet liegen und sich um nichts kümmern müssen. Das heißt: Mindestens (!!!) zwei Wochen nach der Geburt deines Kindes KEIN Business. Sei einfach für die Mutter deines Kindes da – das ist „Arbeit“ genug.

Für die Mamas gilt sowieso: Es heißt nicht umsonst WochenBETT.

Und Bett bedeutet: Kein Handy, kein Insta, kein „ich werde der nächste momfluencer“. Ehrlich, mir sind diese „Blogger“ suspekt, die frisch nach der Geburt mit dem Posten weitermachen, als sei nichts passiert.

Du hast grad ein Baby bekommen, also genieß es! Alles andere ist fucking unwichtig.

7 Urlaub

In der Theorie können wir Selbstständige ja immer Urlaub nehmen. Doch in der Praxis werden wir meistens darüber lachen.

So ein Urlaub will meist gut organisiert sein. Man kann nicht einfach so sein Geschäft liegen lassen. Die Hürde, tatsächlich Urlaub zu machen, ist also groß.

Manche von uns, die ortsunabhängig arbeiten können, arbeiten dann einfach von unterwegs aus weiter. Kann man schon mal machen.

Manchmal muss es aber richtiger Urlaub sein, scheiß egal ob du wegfährst oder zuhause bleibst. Einfach nichts tun, nicht arbeiten. Nicht erreichbar sein, den Kopf in den Wolken statt in den Zahlen und den nächsten Geschäftsplänen.

Pausen wirklich nutzen!

Was fallen dir noch für Momente ein, in denen du einfach Pause machen solltest?

Ich finde vor allem wichtig, dass man seine Pausen dann auch wirklich nutzt. Also auch „abschaltet“ und mit dem Kopf voll und ganz da ist, eben einfach pause macht, den Stress und vielleicht auch den Ärger des bisherigen Tages oder der Woche auch mal außen vorlässt.

Damit mir das gelingt, habe ich kleine Helferlein: Meine tägliche Meditationspraxis (ach, noch eine kleine Pause im Alltag!) und Dinge, die mir signalisieren, dass jetzt eben Pause ist. Dazu gehören z.B. meine Espressotässlein.

Wie hältst du das mit den Pausen im Alltag?

Transparenzhinweis: Die Verlinkungen im Text sind alle unbezahlt, unbeauftragt, einfach nur Anregungen der Autorin.

Kategorien: Selbstständig

  • Christine sagt:

    Hach ja, das ist so ein Post, den ich mir groß ausdrucken und aufhängen sollte. Denn bei mir klappt das eigentlich nur mit dem Urlaub… ^^ Und da oft erst gegen Ende; anfangs fällt es mir leider auf schwer abzuschalten…

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