Dass man selbstständig mit Kind noch auf ganz andere Schwierigkeiten trifft als ohne, war mir auch klar. Allerdings hatte ich keine Ahnung, wie diese Schwierigkeiten aussehen würden. Geschweige denn davon, dass es alles noch ein bisschen komplizierter sein würde!

Aber: Auch zum größten Problem gibt es eine Lösung. Meine möchte ich dir heute vorstellen.

In der Schwangerschaft ging es schon los

Meine Probleme begannen schon in meiner Schwangerschaft.

Die ersten Wochen fuhr mein Kreislauf Achterbahn, mir war ständig schlecht.

Das Schlimmste: Vor einem Computerbildschirm wurde es noch schlimmer. Besonders übel, wenn man einen Teil seiner Arbeit am Bildschirm erledigt…

Gerettet haben mich ganz viel Hilfe und ganz viel Verständnis. Mein Mann hat geholfen, wo und wie es nur ging. Meine Auftraggeber ware unendlich verständnisvoll.

Nach den ersten Wochen wurde es etwas besser, aber ich hatte einen kleinen Vorgeschmack bekommen…

Das Kind ist da

Du wirst mich jetzt hassen, aber: Mein Kind war das liebste auf dem ganzen Planeten. Kein Dauergebrüll. Ablegen ließ es sich auch und alleine spielen war der Hit.

Dann wurde das Kind größer und damit auch die Probleme. Denn nun musste ich hinterher rennen und aufpassen. Das Kind spielte immer noch mit dem größten Vergnügen alleine, ich aber konnte nicht mehr einfach sitzen bleiben und arbeiten.

Ab jetzt wurde es kompliziert.

Dachte ich. Denn dann kamen die ersten Zähne und das Kind wollte den ganzen Tag auf meinem Arm verbringen. Dazu die erste schreckliche Erkältung.

Jetzt war es wirklich kompliziert.

Wie war das nochmal mit Arbeiten? Nicht drin.

Selbstständig mit Kind im Alltag

Selbstständig mit Kind bringt auch Vorteile

Klar, bisher habe ich dir nur die Nachteile beschrieben. Das, was nicht lief.

Also konzentrieren wir uns jetzt auf die Vorteile, die es hat, selbstständig mit Kind zu sein.

Denn genau das habe ich auch getan. Um sicherzugehen, dass ich diesen Weg möchte. Um herauszufinden, wie es machbar ist. Dass es machbar ist.

Die Vorteile sind unschlagbar:

  • freie Zeiteinteilung, unabhängig
  • ich kann von zuhause aus arbeiten
  • ich entscheide, wie viel ich arbeite
  • ich entscheide, wann ich arbeite
  • ich muss nichts müssen

Genau diese Vorteile wurden mir zum Verhängnis.

Freie Zeiteinteilung? Da kann ich auch den ganzen Tag gammeln und mich mit dem Kind vergnügen.

Von zuhause aus arbeiten? Gut, ich fange an, wenn ich die Küche aufgeräumt und die Wäsche hingestellt habe. Oh Moment, unter die Dusche muss ich auch noch. Mist, jetzt ist der Vormittag vorbei!

Ich muss nichts müssen? Von wegen! Denn ich muss dem Kind einen neuen Autositz/Schuhe/irgendetwas anderes Notwendiges kaufen, das fucking teuer ist. Ich MUSS also genug verdienen. Also muss ich auch genug arbeiten…

Aber wo war nochmal meine Zeit?

So kann es nicht weitergehen

Wir waren also gezwungen, unser “System” zu ändern. Alleine konnte ich das schon mal gar nicht schaffen.

Mein Mann und ich überlegten also gemeinsam, wie wir unsere Karten richtig spielen können.

Was nicht funktionierte, wussten wir jetzt schon.

Was wir brauchten, war schnell klar:

  • freie Zeit zum Arbeiten (und Denken). Frei bedeutet also auch “störungsfrei”
  • feste Zeiten, damit wir eine Routine entwickeln können
  • eine realistische Aufgabenverteilung

So haben wir uns organisiert. Seit einigen Monaten leben wir quasi “nach Plan”.

Wenn auch du deinen Workflow suchst, kann dir unser kostenloses Worksheet helfen.

In unserem Plan stehen unsere Bürozeiten. Einer hat vormittags “Büro”, der andere nachmittags. In der Bürozeit wird der Arbeitende nicht gestört. Für den richtigen Flow, du weißt schon.

Wer nicht arbeitet, ist zu hundert Prozent für das Kind da. Inklusive Haushalt, Einkaufen und Kochen. Eben das, was man gut mit dem Kind erledigen kann.

Seit wir diese Bürozeiten eingeführt haben, läuft es wie am Schnürchen. Ich kann effizient und fleißig arbeiten.

Arbeitest du jetzt nur noch?

Neben der Arbeitszeit war uns auch wichtig, dass jeder Raum für sich selbst hat.

Wie kann man schon kreativ sein, wenn man nie Freizeit hat?

Klar, mit dem Kind draußen unterwegs zu sein ist auch Freizeit. Aber eben auf eine andere Art. Dann ist man eben auch “im Einsatz”.

Wir wollten Freizeit für uns so, dass man tatsächlich nichts muss. Also haben wir eine Stunde pro Woche festgelegt, die jeder flexibel nehmen kann.

Ich verbringe meine Stunde gerne in einem nahen Café. Dort lese ich dann eine Zeitschrift und gucke Leute. Mein Mann geht auch mal gerne ins Kino. „Eine Stunde“ ist natürlich flexibel.

Zeit für Sport fällt übrigens weder in die Arbeits- noch in die freie Zeit. Das machen wir, wenn wir sowieso beide bei unserem Kind wären. Sonntags morgens zum Beispiel.

Weil mein Mann auch selbstständig ist und wir beide sehr viel von zuhause aus arbeiten können, schätze ich mich wirklich glücklich. Ich weiß, dass es viel komplizierter sein kann.

Wie ist das bei dir?


  • […] hat dir einem Beitrag mehr zum Thema Selbstständig mit Kind zusammengefasst, in dem sie auch ihre Erfahrungen schildert und wichtige Tipps […]

  • […] Ich denke, ich muss “Freizeit” für mich einfach nur neu definieren. Jetzt ist Freizeit die Zeit, die ich mit meinem Kleinkind verbringe. Vielleicht erinnerst du dich, ich hatte schon einmal erwähnt, dass mein Nicht-mehr-Baby nicht in die Krippe geht, sondern wir uns dank Homeoffice mit der Kinder- und Arbeitszeit abwechseln. […]

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